Bali – tauchen und genießen auf der Insel der Götter

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Autorin: Elischeba Wilde
Fotografen: Elischeba Wilde, Martin Helmers
Models: Elischeba Wilde, exotische Tiere und viele nette Einheimische
Diese Reportage ist im SeaStar Magazin erschienen.
Von September 2006

Zwischen der Javasee im Norden und dem Indischen Ozean im Süden liegt die exotische Trauminsel Bali – im Zentrum des indischen Archipels. Das populäre Urlaubsziel bietet weit mehr als nur tolle Tauchspots für Makro-Fans. Kitschig-bunte Tempel, eine Vielzahl von Ausflugsmöglichkeiten, dichte Dschungellandschaften, Luxushotels und Wellness pur lassen auch Paare auf ihre Kosten kommen, bei denen nur einer taucht.

Nach zirka 13 Stunden reiner Flugzeit mit Malaysian Airlines sind die Eindrücke nach meiner Ankunft in Denpasar zu überwältigend um meine Müdigkeit zu spüren. Bali ist ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Ich muss schmunzeln, als ich mich daran erinnere, wie ich nach den letzten Reisen am Indischen Ozean den Daheimgebliebenen von den vielen bunten Tempeln erzählt habe. Bali übertrifft auf diesem Gebiet alles was ich je gesehen habe. Jedes Gebäude wirft in mir die Überlegung auf, ob es sich um einen Tempel, oder um ein Haus handelt.

Reiseleiter Gerry aus Österreich, der uns mit seinem orangefarbenen VW Kübelwagen vom Flughafen abgeholt hat, klärt mich schnell auf. „Hier hat jedes Haus einen eigenen Tempel“, erzählt er und berichtet, dass circa 80 Prozent der Einwohner Hindus sind. Das tägliche Leben, die Religionen, die Kunst und die Landschaft Balis verschmelzen hier zu einer faszinierenden Einheit.

Ständig bin ich geneigt, für Fotomotive anzuhalten. Deswegen bin ich froh, nicht mit einem Bus voller Urlauber unterwegs zu sein, sondern den gutgelaunten Gerry als Insider für mich zu haben. Denn er zeigt Individualisten auch abseits der haupttouristischen Strecken die spannendsten Gebiete der Insel und bietet dabei noch eine Menge Infos, die über eine Standard-Reiseführung hinausgehen. Dabei bleibt genug Zeit, die Eindrücke, die Land und Leute vermitteln, auf sich einwirken zu lassen.

Bali

Elischeba entspannt im Bikini auf Bali

Fotograf: Martin Helmers

Mystische Tempel

Als wir abends von dem Guide zum Meerestempel Tanah Lot gefahren werden, überlege ich kurz, ob ich gerade eine Vision habe. Ist es die „Herr der Ringe Kulisse“, die ich hier im Nebel erblicke? Als mir kurz darauf ein Einheimischer eine Schlange in die Hand drückt, bin ich schlagartig wieder in der Wirklichkeit zurück. Ich gebe das Tier mit einer Mischung aus Faszination und Unsicherheit schnell an andere Touristen weiter, die mit Kamera parat stehen, um ihren Liebsten mit dem schaurig-schönen Geschöpf abzulichten. Dann lasse ich die Anlage, die hoch auf einem Felsen im Indischen Ozean gelegen ist und die im 15. Jahrhundert als Dämonenabwehrtempel erbaut wurde, noch einmal auf mich wirken. Abends schlafe ich mit vielen Bildern einer völlig fremden Welt behaglich in der Villa Kompiang ein.

Am nächsten Morgen erfreue ich mich an dem traumhaften Licht. Nach einem exotischen Frühstück in tropischem Ambiente geht es mit dem originellen Kübelwagen weiter. Der Weg ist das Ziel, denn der Blick aus dem Fahrzeug ist abwechslungsreich und spannend. Ständig winken uns die Inselbewohner, auf den Reisfeldern arbeitend oder an uns vorbeiziehend und auf ihren Köpfen Ware transportierend, zu. „Das Lächeln ist hier nicht gespielt“, erzählt Gerry, während er uns durch eines der schönsten Reisterrassengebiete Balis fährt. „Die Menschen sind sehr zufrieden und glücklich hier“, fügt er hinzu. Bald darauf stehe ich vor dem gewaltigen Pura Luhur Tempel mit vielen kleinen braunen Türmchen. Gerry bindet mir vor dem Betreten des Tempels eine gelbe Stoffschärpe um die Hüfte, damit mir im heiligen Reich der Götter keine unanständigen Gedanken kommen.

Bali

Bali

In diesen gigantischen Anbetungsstätten werden jedes Jahr unzählige prunkvolle religiöse Zeremonien abgehalten. Mir fällt auf, dass viele Eingänge der Tempel, die ich hier besichtige, gleich aussehen – nämlich wie ein gespaltener Berg aus Stein. Dieser symbolisiert auf der einen Seite das Gute und auf der anderen Seite das Schlechte. Der Mensch ist weder gut noch schlecht, sondern enthält beides und ist somit ausgeglichen wenn er durch die Mitte den Tempel betritt. Ausgeglichen fühle ich mich auch durch die Schönheit und die Ruhe, die die Anlage ausstrahlt.

Tierische Begegnungen

Das bald darauf folgende Mittagessen im Pacung Mountain Restaurant bietet mir einen weit reichenden Ausblick auf eine tolle Berg- und Palmenlandschaft. Noch ahne ich nicht, welche tierische Begegnung ich vor dem Eingang des Restaurants machen werde. Ein Balinese setzt mir begeistert einen riesigen bunten Tukan auf die Schulter und gibt mir kurz darauf eine zappelnde Riesenfledermaus in die Hände. Ihr Anblick entlockt mir im ersten Moment ein Kreischen – kenne ich die düsteren Gestalten doch eher aus Gruselfilmen. Schnell wird die Fledermaus jedoch von einem bunten Leguan abgelöst, den mir der Balinese über den Rücken krabbeln lässt. „Den möchte ich am liebsten nach Deutschland mitnehmen“, denke ich mir, sage jedoch nichts, denn das wäre aus Artenschutzgründen streng verboten.

Elischeba Wilde auf Bali

Fotograf: Martin Helmers

Elischeba Wilde auf Bali mit Leguan

Fotograf: Martin Helmers

Auf dem ursprünglichen Früchtemarkt von Bedugul duftet es herrlich – bei so vielen frischen Kräutern und Gewürzen die hier ausgebreitet sind ist das kein Wunder. Strahlende Gesichter halten mir exotische Früchte entgegen die ich teilweise noch nie zuvor gesehen habe. Vor meiner Kamera bleibt keine der sympathischen Marktfrauen sicher. Das laute und begeisterte Gekreische ist groß, als ich ihnen die Kamera hinhalte und sie im Display ihr eigenes Gesicht erkennen. „Kann es sein, dass sie noch nie ein Bild als Foto von sich gesehen haben?“ kommt es mir bei der heftigen Reaktion prompt in den Sinn.

Auf der Weiterfahrt höre ich wie ein „Musik spielendes Moped“ an uns vorbeifährt. „Das ist der Eismann“, lächelt Gerry und fragt mich ein paar Minuten später, ob er kurz anhalten soll, um eine köstliche Schalenfrucht für mich zu pflücken. Diese „Salak“ Schlangenhautfrucht schmeckt wie Apfel und Ananas zusammen – interessant wieder dazugelernt zu haben.

Am späten Nachmittag bewundern wir noch bei herrlichem Fotolicht den Pura Ulun Danu Tempel am Bratansee. Hier sitzen viele fröhliche Balinesen auf der Wiese vor den bunt geschmückten Statuen und picknicken zusammen. Immer wieder möchten sie uns einladen mit zu essen – die Herzlichkeit der Menschen ist hier wirklich faszinierend. Auch die Weiterfahrt zur noch wenig erschlossenen Nordwest-Küste Balis bleibt aufgrund der atemberaubenden Landschaft und den kleinen Dörfern mit freundlichen Balinesen erlebnisreich. In einer antiken Halle aus Java werde ich im gemütlichen Hotel Pondok Sari herzlich willkommen geheißen, welches direkt am Nationalpark Bali Barat und am Unterwasser-Nationalpark Menjangan liegt. Es unterstützt den Erhalt der Traditionen und der ursprünglichen Lebensweisen Balis und war 1991 viele Jahre das einzige Hotel dieser Region. Auch das Schnorcheln wird hier am örtlichen Strand federführend von den Bewohnern des Ortes organisiert. Der daraus erwirtschaftete Erlös steht der Dorfgemeinschaft zur Verfügung.

Elischeba Wilde auf Bali mit Tukan

Fotograf: Martin Helmers

Eisenkäfige unter Wasser

Beim Tauchgang am Hausriff des Hotels mit dem Werner Lau Diving Center lerne ich das weltweit größte Projekt zur Korallenaufzucht kennen. Nach dem Abtauchen paddele ich auf fünf Meter Tiefe auf einer Strecke von mehr als 150 Meter lang an riesigen Eisenkäfigen vorbei. Durch diese fließt eine leichte elektrische Spannung von circa sechs bis acht Volt. Natürlich stellt diese selbst bei einer Berührung keine Gefahr dar. Der Schweizer Dieter Merz, der die neu erbaute Tauchbasis führt, hat mich bereits vor dem Tauchen darüber aufgeklärt, dass die hier angesiedelten Korallen durch das „künstliche Riff“ etwa viermal schneller wachsen als andernorts. Ich halte vor dem großen Drahtkäfig für einige Minuten inne und beobachte aufmerksam die Farbenschönheit der Korallen. Außerdem schaue ich begeistert den bunten Fischschwärmen zu, die sich hier versammeln und lass dieses originelle Bild, dass mir hier die Unterwasserwelt bietet, auf mich wirken. Dieses hervorragende Korallenprojekt ist auch für Nachttauchgänge exzellent geeignet – Makrofans sind einfach angetan und belassen es selten bei nur einem Tauchgang am Hausriff.

Nach dem Tauchen mache ich es mir in dem traditionellen Restaurant des Hotels gemütlich und genieße die wohltuende Aussicht auf die riesigen Lotusteiche mit glücklichen Buddha Figuren und exotischen Blüten. Bei der Speisekarte fällt mir die Vielseitigkeit ins Auge – allein für Vegetarier gibt es hier eine ganze Seite mit tollen Gerichten zur Auswahl. Während ich meine indonesischen Köstlichkeiten genieße beobachte ich, dass beim Nachbarstisch gerade gefrühstückt wird. Urlaub bedeutet schließlich auch Ausschlafen – darum kann man im Pondok Sari problemlos auch noch nachmittags frühstücken. Auch die Nichttaucher kommen hier bei Entspannungsmassagen, individueller liebevoller Betreuung und ruhiger Musik im schönen Java SPA auf ihre Kosten. Bei inspirierenden Spaziergängen durch die Anlage und beim Gammeln in der Ruhe ausstrahlenden Atmosphäre kann man Körper, Geist und Seele verwöhnen. Und in den indonesischen Bungalows mit herrlichen Bambus Betten und Außenbädern mit Karibik Flair lässt es sich prima nächtigen.

Extras für Hochzeitspaare

Eine Hotelsteigerung halte ich jedoch kaum für möglich, bis ich im Matahari Beach Resort eintrete. Südlich des Luxus Resorts – welches harmonisch in die Landschaft integriert ist – erheben sich bizarre Bergformationen in den Himmel. Sie bilden das Tor zum Bali Barat Nationalpark. Als ich in den ganzheitlichen und ursprünglichen Parwathi Spa eintrete, weiß ich wo ich einen Großteil meines Aufenthalts verbringen werde. Die fast schon mystische Atmosphäre fesselt mich und ich bin begeistert, wie östliche und westliche Einflüsse hier reizvolle Gegensätze bieten. Die Architektur des SPA ist den königlichen Wasserpalästen von Bali nachempfunden.

Zufriedene Gäste berichten mir von der „Bali Beach Massage“, die hier von Generation zu Generation weitergegeben wird – sie ist eine sehr kräftige „Kopf bis Fuß“ Massage. Man muss mich nicht zwei Mal auffordern, die vitalisierenden Berührungen auf meinem Körper spüren zu lassen, während ich im Strandpavillon liege und das Meeresrauschen höre.

Für Brautpaare wird ein besonders königliches Erlebnis geboten – sie können den SPA ganz allein und exklusiv mieten und die gesamten Arrangements der Hochzeit einer balinesischen Fürstenfamilie nachempfinden. In absoluter Privatsphäre beginnt das Ritual synchron in perfekter Harmonie für Ihre Körper. Nach diesem Verwöhnprogramm wird im Wasserpavillon des SPA ein exklusives 10-Gänge Menü serviert, während die Verliebten dem sanften Plätschern der Wasserspiele lauschen können. Eigene Plantagen, eigene Geflügelzuchten und größte Sorgfalt bei der Zubereitung der frischen Speisen tragen zu einem vollendeten Genuss bei. Es ist eine Freude in entspannter Strandatmosphäre dabei zu zuschauen, wie balinesische und westliche Kreationen vor den eigenen Augen zubereitet werden.

Wasserscheuen Gästen mit Tauchpartner kann nicht langweilig werden – ob Yoga, Fitness, Golf, Fahrradtouren oder Ausflüge zu den Inseln der Götter – das gut organisierte Programm ist vielfältig. Das einzige Problem besteht darin, dass die Abreise von Bali besonders schwer ist. Doch man kann jederzeit wiederkommen – im Land des Lächelns wird man auf jeden Fall wieder herzlich empfangen werden.

Mehr Informationen sowie die Buchungsmöglichkeit für diese Reise finden Sie hier:

https://www.wernerlau.com
 
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Bali - tauchen und genießen auf der Insel der Götter
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Elischeba zeigt Ihren Blick auf Bali, der exotischen Trauminsel im indischen Ozean und gibt Tipps für einen entspannten Urlaub.
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Elischeba | Reise-, Lifestyle- & Familien Blogazin by Elischeba Wilde
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